Es ist eine Frage, an der sich die Geister scheiden. Jede Seite hat ihre Fans, und vielen davon würde es wohl nie einfallen, zur Gegenseite zu wechseln. Die Rede ist von zwei Games, nämlich FIFA und PES, an denen für Fußballfans kein Weg vorbeiführt. Ob du das Finale EM 2021 nachspielen willst oder von der untersten Liga dein Team an die Spitze führen möchtest – mit diesen Spielen wird dein Fußballer-Traum wahr. Für alle Unentschlossenen möchte ich heute nochmal beide Games unter die Lupe nehmen. Welche Features überzeugen? Und welche Kritikpunkte gibt es vielleicht? Lasst uns loslegen und herausfinden, welches Game in welcher Kategorie punkten kann.
Der größte Streitpunkt: Lizenzen
Einer der größten Faktoren, weshalb Spieler sich für FIFA entscheiden, sind häufig die Lizenzen. Bei FIFA bleiben eigentlich keine Wünsche offen – hier gibt es praktisch alles, was die Fußballwelt an Ligen, Teams und Wettbewerben zu bieten hat. Sei es die Bundesliga, die Champions League oder diverse andere, europäische Ligen und natürlich Vereins- oder Spielernamen, Logos und Stadien – sogar die echten Reporter kommentieren das Spiel. Hier entspricht fast alles der Realität. Doch es werden manche Stimmen laut, die genau das mittlerweile kritisieren. Wer mit einem Underdog startet, hat gegen die großen Teams bei FIFA nur wenige Chancen – hier stehen ebenfalls immer dieselben Stars und Teams an der Spitze. Dennoch sind leidenschaftliche Fußballfans begeistert, wenn sie mit genau den Figuren Pässe spielen können, die auch tatsächlich auf dem Platz stehen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass es bei PES überhaupt keine authentischen Spieler gibt. Manche Vereine haben mit dem Hersteller Deals ausgehandelt und stellen dem Spiel exklusiv die Rechte zur Verfügung – dazu gehören unter anderem Juventus Turin, der FC Barcelona oder Bayern München. Wenn es dir allein darum geht, mit den aktuellen Kickern zu spielen, solltest du zu FIFA greifen. Doch wie steht es um andere Bereiche des Spiels?
Das Herzstück des Spiels: Gameplay
Wenn es um die Spielbarkeit geht, um das Spielgefühl und im Übrigen die Intelligenz der Computergegner, kann es FIFA nicht mit PES aufnehmen. Konami hat hier definitiv das bessere Gameplay zu bieten. Denn bei PES kannst du zahlreiche Änderungen an der Taktik vornehmen – Optionen, die einen großen Einfluss auf das Spielverhalten deines Teams haben und das Erlebnis besonders authentisch gestalten. Denn auch in der Realität sorgen Spiele- oder Strategie-Wechsel oft für große Änderungen. Bei FIFA hingegen hat man bei den Varianten nicht immer das Gefühl, dass sich wirklich etwas geändert hätte. Zudem sind die Computergegener bei PES recht clever und es ist herausfordernd, aber dennoch nicht frustierend, gegen diese anzutreten. Nicht zuletzt ist die Steuerung bei PES deutlich sensitiver und verlangt mehr Fingerspitzengefühl. Vielleicht mag man bei FIFA etwas schneller am Start sein, doch wenn es um Authentizität des Gefühls am Ball geht, liegt PES vorne: die Spielerfähigkeiten sind individuell, außerdem die Eigenschaften wie Laufweg, Treffsicherheit, Spielerausrichtung, etc. – eben all solche Faktoren, die auch im wahren Leben den Unterschied machen.
Weitere Features im Überblick: Die Spielmodi
FIFA hat mit dem neuen VOLTA-Modus einen guten Treffer gelandet. Denn hier steht Straßenfußball im Mittelpunkt; zudem kannst du gegen Online-Gegner antreten und eine Kampagne beginnen. Oder einfach ein spannendes Street-Duell starten. Bei PES ist der Match Day-Modus neu – dort spielst du in einer Gruppenphase um den Einzug ins Finale und schaltest Belohnungen frei. Einen Karrieremodus bieten beide Games: FIFA liefert klasse Transfer- und Traineroptionen sowie realistische Features. Doch Konami will das Gegenstück – die Meisterliga – aufrüsten und an FIFA anknüpfen. Wenn PES es schafft, dieses System noch etwas dynamischer zu gestalten, dann steht meiner Meinung nach der Sieger fest. Denn echtes und realistische Fußball-Feeling gelingt für mich mit PES am besten.